Bis zu seinem Umzug nach Berlin stellte Otto Piltz seine Werke
regelmäßig in Weimar aus. Die Kunstschule veranstaltete eine Permanente Ausstellung in der Weimarer Künstler
ihre neuesten Werke dem Publikum vorstellen konnten.
"...Otto Piltz
stellte ein Genrebildchen aus: ein Bauernjunge in einer Scheune balancirt
einen Rechen auf den Zähnen; ein kleineres Kind, das uns halb den Rücken
zukehrt, sieht ihm zu. Die Komik des Stoffes hätte sollen mehr ausgebeutet
werden: der vom Jahrmarkt von allerhand Schaugenüssen zurückkehrende
Bursche müßte ein ganzes Spektatorium von kleinen Bewunderern, Kritikern
und Nachahmern um sich versammelt haben. Was die Behandlung betrifft, so
darf man dem höchst begabten und schon oft bewährten Künstler rathen, das
hier erreichte Maß von Leichtigkeit und Breite nicht zu überschreiten.
Eine Wunderlichkeit fällt auf: die Schuhe der Kinder sind genau im Tone der
Tenne gehalten, so daß es aussieht, als wüchsen die Gestalten
autochthonisch aus der lieben Mutter Erde hervor.- ..."
(Quelle: "Zeitschrift für Bildende Kunst" Bd. 7 1872, S. 463.)
1881 "Sammlungen und Ausstellungen
S.B. In Weimar wurde vor kurzem eine permanente
Kunst- und Kunstgewerbeausstellung eröffnet, wodurch ein längst gefühltes
Bedürnis seine Erledigung fand. Durch die Munificenz des großherzoglichen
Paares wurde das Unternehmen vorläufig auf ein Jahr gesichert, und es ist
zu hoffen, daß es sich bei fortlaufend reger Beteiligung, wie sie bis jetzt
stattfand, selbständig erhalten werde. - DieAusstellung verteilt sich auf fünf
größere Räume und hat im ganzen eine gute Beleuchtung. Bis jetzt war die
Kunst fast durchgängig von Weimararern vertreten, von denen sich durch
hervorragende Werke auszeichneten: Dir. Prof. Hagen, Fr. von Schennis, Förster,
Ridel, Eddelbüttel, Tübbecke in Landschaft, Prof. Struys, Prof. Linnig,
Pilz und Linnig sen. in Figurenbildern und Prof. Brendel im Tierstück. Das
bis jetzt Ausgestellte fand einen guten Markt; von ca. 100 Gemälden wurden
vom Eröffnungstage (15. Dezember) bis zum 1. Januar einige zwanzig
verkauft. Möge es immer so bleiben und das junge Unternehmen fröhlich
gedeihen!" (Quelle: "Zeitschrift für Bildende Kunst" Bd. 16 1881, S. 236)
1881 "Ausstellung von Kunstwerken zur Verlosung zum Besten der überschwemmten Niederländer
Sammlungen und Ausstellungen
S.B. Weimar. Am 20. März wurde hier die
Ausstellung der Kunstwerke eröffnet, welche zur Verlosung zum Besten der überschwemmten
Niederländer größtenteils von der Künstlerschaft Weimars gestiftet
wurden. Es ist ein erfreuliches Zeichen, daß die Schenkungen zu diesem
mildthätigen Zwecke nicht allein sehr reichlich (ca. 120 Gegenstände)
ausfielen, sonder auch, daß fast durchweg gute Sachen, viele von größerem
Werte, zusammenkamen. Hauptsächlich sind fertige Gemälde, Skizzen,
Aquarelle, Handzeichnungen und Prachtwerke vertreten. Außer den wertvollen
Werken, welche die großherzoglichen Herrschaften, insonderheit ihre Königliche
Hoheit, die Frau Großherzogin, hergaben, seien von Beiträgen Weimarischer
Künstler erwähnt: eine große Landschaft von Dir. Prof. Hagen, vielleicht
eine der besten, welche der Meister je geschaffen, eine äußerst
geschmackvolle Skizze von Woldemar Friedrich, eine Lautenspielerin von
Krohn, eine italienische Landschaft von Prof. Arndt, ferner Genrebilder von
Prof. Linnig jun. und sen., Prof. Günther, Prof. Struys, Pilz, Woltze,
Zimmer, hübsche Landschaften von Prof. Hummel, Tübbecke, Riedel, Buchholz,
Weichberger und Koken, ein Schafstall von Prof. Brendel ec. ec. Von den
Werken auswärtiger Künstler, welche mit der weimarischen Kunstschule in
Beziehung stehen oder standen, ist vor allem das wertvolle und schöne
Tierstück, dessen Motiv auf den Zweck der Ausstellung hindeutet, von Prof.
Verlat zu nennen, woran sich die Studienköpfe von Prof. Gussow und Prof.
Thumann, die Genrebilder von Prof. Bishop im Haag und Prof. Baur sowie die
Handzeichnung: "Scene aus der Erdflut", von Prof. Wislicenus würdig
anschließen. - Alles dieses und noch vieles Anderes von Künstlerhand, samt
dem, was von Privatleuten gestiftet wurde, machte einen äußerst
wohlthuenden Gesamteindruck und würde auch zum Ankauf von Losen angeregt
haben, wenn ein nicht so edler Zweck zugrunde läge, wie die Unterstützung
bedrängter Mitmenschen." (Quelle: )
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